Was genau ist eigentlich „Quiet Quitting“? Wieso Angestellte mental auschecken.

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Solltest du es schon einmal erlebt haben, dass ein Angestellter nicht mehr richtig arbeitet und stattdessen seine Arbeitszeit mit unproduktiven Tätigkeiten verbringt – dann kennst du möglicherweise auch „Quiet Quitting“. Das Phänomen, bei dem Mitarbeiter ihre Leistungsfähigkeit einschränken oder ganz aufgeben. Das mentale Auschecken der Mitarbeiter, das „Quiet Quitting“, welches erst seit Kurzem in den sozialen Medien die Runde macht, ist in Wirklichkeit gar nicht so neu.

Quiet Quitting – das Phänomen der 2000er Jahre

Quiet Quitting, oder das leise Aussteigen, ist der Begriff für Arbeitnehmer, die sich mental von ihrem Arbeitsplatz lösen, ohne ihn offiziell zu kündigen. Das Konzept wurde erstmals von den Psychologen Dan Cable und John Deighton vorgestellt, die feststellten, dass sich die meisten Arbeitnehmer von ihren Unternehmen abgekoppelt fühlen, aber nicht gehen wollen, weil sie in ihre Karriere investiert haben.

Die stille Kündigung ist in Deutschland ein wachsendes Problem. Man schätzt, dass bis zu 30 Prozent der Deutschen stillschweigend kündigen – und diese Zahl steigt von Jahr zu Jahr, da immer mehr Menschen von ihrem Job enttäuscht sind. Dies ist nicht nur unter Angestellten, sondern auch unter Arbeitern weit verbreitet: Eine Studie ergab, dass 40 Prozent der Arbeiter ihren Arbeitgeber stillschweigend kündigen!

Viele Arbeitnehmer, die immer weniger Lust auf den Job verspüren, kündigen nicht mehr. Doch sie erzielen gleichzeitig auch keine Leistung! 

Leiser Ausstieg ist eine Form des passiven Widerstands

Passiver Widerstand ist eine Möglichkeit, Unzufriedenheit mit einer Situation auszudrücken. Er kann sich auf eine emotionale Art und Weise äußern, wie etwa durch schlechte Laune oder fehlendes Engagement. Passiver Widerstand kann aber auch drastisch ausfallen: Manchmal reichen Absagen beim gemeinsamen Abendessen mit dem Chef vor dem Firmenfeiertag oder die Weigerung, Anweisungen komplett oder gänzlich zu erfüllen. 

Viele Arbeitnehmer, die immer weniger Lust auf den Job verspüren und nur noch „gegen die Wand arbeiten“, gehen irgendwann gar nicht mehr zur Arbeit. 

Die Gründe für „Quiet Quitting“

Einige Arbeitnehmer sind unzufrieden mit ihrem Job. Das führt zu einem gewissen Burnout-Level, das sich auf die Leistungsfähigkeit auswirkt und die Konzentration verringert. Um diese Spannungen abzubauen, nehmen viele Menschen eine mentale Auszeit – was oft als „Quiet Quitting“ bezeichnet wird.

Der Begriff „Quiet Quitting“ kommt von dem englischen Wort „quiet“, das so viel wie still oder leise bedeutet und in diesem Zusammenhang hilft, den Prozess besser zu beschreiben: Die Mitarbeiter gehen ihrer Arbeit nicht mehr mit der gleichen Intensität nach – es ist eine Art mentaler Auszeit, die jedoch langfristig negative Konsequenzen haben kann.

Wieso, weshalb, warum?

  1. Man wurde bei einer Gehaltserhöhung übergangen
  2. Die neuen Kollegen machen eine Zusammenarbeit kompliziert
  3. Zu viele Veränderungen im Unternehmen
  4. Zu wenig Transparenz
  5. Wenig Wertschätzung
  6. Der Wunsch, das Leben zu verändern
  7. Ernstzunehmende mentale Probleme

Wie auch Burn-Outs können die Gründe vielschichtig sein. Als Arbeitgeber kannst du Dich zunächst fragen, ob es unternehmensinterne Gründe geben könnte. Reflektiere und suche das Gespräch mit dem Mitarbeiter. Wichtig: Obwohl die Arbeitsleistung abgenommen hat, und du nicht mehr zufrieden bist, sei einfühlsam – du weißt nicht, mit welchen Problemen Dein Mitarbeiter momentan zu kämpfen hat.

Und dann, unterstütze ihn bei der Lösungsfindung! Ja, vielleicht ist eine Kündigung wirklich die beste Lösung.

Was tun?

Quiet Quitters sind so häufig geworden, dass die Menschen sie gar nicht mehr wahrnehmen. Wir alle sind Menschen, und wir alle hatten schon Tage, an denen wir einfach nicht aus dem Bett kamen, weil wir mit unseren Gedanken ganz woanders waren. Wenn dies jedoch zum Alltag wird, hat dies negative Folgen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber: Die Arbeitnehmer lösen sich mental von ihrer Arbeit, was zu geringerer Produktivität und Kreativität führt, während die Arbeitgeber aufgrund der geringeren Effizienz der Arbeitnehmer, die sich nicht zu 100 % anstrengen, weil sie nicht den ganzen Tag mit ihrer Arbeit beschäftigt sind, Geld verlieren!

Zunächst gilt es herauszufinden, welche Gründe für das mentale Auschecken vorliegen. Basiert das Quert Quitting auf Desinteresse oder Faulheit – intrinsisch? Liegt der Grund eher bei Dir als Arbeitgeber, hast du Dich nicht korrekt verhalten – extern? Oder braucht der Mitarbeiter psychologische Betreuung – intrinsisch?

Je nachdem, wo das Problem liegt, kannst du als Arbeitgeber entscheiden, wie es weitergehen soll. Vergiss jedoch nicht: Ein professioneller Umgang ist in allen Fällen geboten!

Fazit

Die häufigsten Gründe für „Quiet Quitting“ sind tatsächlich die schlechten Arbeitsbedingungen und ein ausgeprägter Druck, also externe Gründe, die nicht am Mitarbeiter liegen. Daher ist es wichtig, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter ansprechen und ihnen erklären, woran es liegt, dass sie nicht mehr gut arbeiten können – und vor allem was man tun kann, um diese Situation zu entschärfen.

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