5 Dinge, die leistungsstarke Teams anders machen

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Wenn es darum geht, außergewöhnliche Arbeitsplätze und leistungsstarke Teams zu schaffen, haben Forscher schon lange erkannt, dass drei psychologische Bedürfnisse entscheidend sind: Autonomie, Kompetenz und Verbundenheit. Jahrzehntelange Forschung zeigt, dass Menschen, die sich psychologisch erfüllt fühlen, gesünder, glücklicher und produktiver sind.

Von diesen drei Grundbedürfnissen war es für Unternehmen schon immer am schwierigsten, das Bedürfnis nach Verbundenheit mit anderen zu kultivieren. Es ist eine Sache, talentierte Mitarbeiter/innen anzuziehen – aber wie genau schafft man es, dass sie sich gegenseitig mögen?

Covid hat die Pflege von Beziehungen noch schwieriger gemacht. Die Arbeit von zu Hause aus ist zwar ein Segen für die Autonomie, da viele selbst entscheiden können, wann und wo sie arbeiten, aber die fehlende räumliche Nähe zu den Kolleginnen und Kollegen hat es exponentiell schwieriger gemacht, enge persönliche Bindungen aufzubauen.

Neue Forschungsergebnisse legen jedoch nahe, dass die leistungsstärksten Teams subtile Wege gefunden haben, um ihre sozialen Beziehungen während der Pandemie für ihren Erfolg zu nutzen. Die Ergebnisse geben wichtige Hinweise darauf, wie jede Organisation eine stärkere Verbundenheit fördern kann – selbst in einer entfernten oder hybriden Arbeitsumgebung – um leistungsfähigere Teams zu entwickeln.

Im Sommer wurden 1.106 Büroangestellte in den USA befragt um herausfinden, was leistungsstarke Teams anders machen.

Um die Mitglieder leistungsstarker Teams zu identifizieren, solten die Befragten (1) die Effektivität ihres Teams bewerten und (2) die Leistung ihres Teams mit anderen Teams in ihrer Branche vergleichen. Arbeitnehmer/innen, die ihr Team in beiden Punkten mit 10 von 10 Punkten bewerteten, wurden als Mitglieder von Hochleistungsteams eingestuft, so dass ihr Verhalten mit dem aller anderen verglichen werden konnte.

Was machen also leistungsstarke Teams anders? Die Studie hat fünf wesentliche Unterschiede aufgedeckt, die alle die entscheidende Rolle der engen Verbindung zwischen den Kolleginnen und Kollegen als Motor der Teamleistung unterstreichen.

Leistungsstarke Teams haben keine Angst, zum Telefon zu greifen

Während Telefonate am Arbeitsplatz im Allgemeinen immer seltener werden, ist das bei leistungsstarken Teams nicht der Fall. Die Untersuchung hat ergeben, dass sie generell häufiger kommunizieren und deutlich häufiger mit ihren Kolleg/innen telefonieren als ihre weniger erfolgreichen Kolleg/innen (durchschnittlich 10,1 gegenüber 6,1 Anrufen pro Tag).

Das macht Sinn. Jüngste Studien haben ergeben, dass die meisten Menschen davon ausgehen, dass Telefonieren unangenehm und unbehaglich ist. In der Praxis sind Telefongespräche nicht nur nicht unangenehm, sondern sie stärken auch die Beziehungen und verhindern Missverständnisse, was zu einer fruchtbareren Interaktion zwischen den Teamkollegen beiträgt.

Leistungsstarke Teams gehen strategischer mit ihren Meetings um

Es ist kein Geheimnis, dass schlecht durchgeführte Meetings zur Unzufriedenheit der Mitarbeiter/innen beitragen, die kognitive Bandbreite erschöpfen und Unternehmen Milliarden kosten.

Die Ergebnisse zeigen, dass leistungsstarke Teams die üblichen Fallstricke schlecht durchgeführter Meetings vermeiden, indem sie Praktiken anwenden, die nachweislich produktivere Zusammenkünfte fördern. Insbesondere verlangen sie deutlich häufiger von den Teilnehmern Vorarbeiten (39% wahrscheinlicher), stellen eine Tagesordnung auf (26% wahrscheinlicher) und beginnen mit einem Check-in, der die Teammitglieder über die Fortschritte der anderen auf dem Laufenden hält (55% wahrscheinlicher).

Indem sie dafür sorgen, dass die gemeinsame Zeit sowohl effizient als auch gemeinschaftlich ist, nutzen leistungsstarke Teams ihre Sitzungen nicht nur besser, sondern schaffen auch die Voraussetzungen für fruchtbarere Interaktionen, die zu besseren Beziehungen beitragen.

Leistungsstarke Teams investieren Zeit, um sich über nicht-berufliche Themen auszutauschen

Aus der Sicht einer Führungskraft ist es leicht, Gespräche am Arbeitsplatz zu missbilligen, die nichts mit der Arbeit zu tun haben. Denn was bringt es, wenn Mitarbeiter/innen wertvolle Arbeitszeit damit verbringen, über ein großes Sportereignis oder einen Kinohit zu plaudern?

Untersuchungen zeigen jedoch, dass es große Vorteile hat, über Themen zu sprechen, die nichts mit der Arbeit zu tun haben. Denn in persönlichen Gesprächen stellen wir gemeinsame Interessen fest, was zu tieferen Sympathien und authentischen Verbindungen führt.

In der Studie wurde herausgefunden, dass leistungsstarke Teammitglieder deutlich mehr Zeit im Büro damit verbringen, sich mit ihren Kollegen über andere Dinge als die Arbeit zu unterhalten (25 % mehr) – Themen wie Sport, Bücher und Familie. Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich in den letzten sechs Monaten mit ihren Kollegen auf einen Kaffee, Tee oder ein alkoholisches Getränk getroffen haben, deutlich höher.

Mit anderen Worten: Die besten Teams sind nicht effektiver, weil sie die ganze Zeit arbeiten. Ganz im Gegenteil: Sie investieren Zeit, um echte Kontakte zu knüpfen, was später zu engeren Freundschaften und besserer Teamarbeit führt.

Leistungsstarke Teams geben und erhalten häufiger Wertschätzung

Ein wichtiger Grund, warum das Bedürfnis nach Verbundenheit zu besseren Leistungen bei der Arbeit beiträgt, ist, dass wir uns von den Menschen, deren Meinung wir schätzen, geschätzt und respektiert fühlen. Aus diesem Grund ist Anerkennung oft eine stärkere Motivationskraft als finanzielle Anreize.

In der Studie gaben die Mitglieder leistungsstarker Teams an, dass sie bei der Arbeit häufiger Anerkennung erhalten – sowohl von ihren Kollegen (72 % mehr) als auch von ihren Vorgesetzten (79 % mehr). Außerdem gaben sie an, dass sie ihren Kolleginnen und Kollegen häufiger Wertschätzung entgegenbrachten (44 % mehr), was darauf hindeutet, dass in den besten Teams die Wertschätzung nicht von oben nach unten fließt. Es ist eine kulturelle Norm, die sich in den Interaktionen zwischen den Kollegen beobachten lässt.

Leistungsstarke Teams sind bei der Arbeit authentischer

In der Studie drückten Mitglieder leistungsstarker Teams deutlich häufiger positive Gefühle gegenüber ihren Kollegen aus. Sie gaben an, dass sie ihren Kolleginnen und Kollegen eher Komplimente machen, Witze machen und sie necken. In E-Mails verwenden sie häufiger Ausrufezeichen, Emojis und GIFs.

Interessanterweise drückten sie aber auch häufiger negative Gefühle bei der Arbeit aus. Die Studie zeigt, dass sie eher fluchen, sich beschweren und Sarkasmus gegenüber ihren Teamkollegen äußern.

Warum führt der Ausdruck negativer Emotionen bei der Arbeit zu einer positiveren Leistung? Weil die Alternative zum Ausdrücken negativer Gefühle darin besteht, sie zu unterdrücken, und Unterdrückung ist kognitiv teuer. Dabei werden wertvolle kognitive Ressourcen für den Versuch aufgewendet, Emotionen vor anderen zu verbergen, so dass weniger geistige Kraft für die Arbeit übrig bleibt.

Frühere Studien haben gezeigt, dass Authentizität zum Wohlbefinden am Arbeitsplatz und zur individuellen Leistung beiträgt und legen nahe, dass sie auch die Teamleistung steigert.

Natürlich gibt es Zeiten, in denen der Ausdruck negativer Gefühle im Büro nicht hilfreich oder angemessen ist. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Teamleistung in dem Maße steigt, in dem die Teammitglieder die psychologische Sicherheit haben, ihre Emotionen gegenüber ihren Kolleginnen und Kollegen in vollem Umfang auszudrücken.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ergebnisse der Studie darauf hindeuten, dass die Schaffung eines leistungsstarken Arbeitsplatzes mehr erfordert, als nur die richtigen Leute einzustellen und sie mit den richtigen Werkzeugen für ihre Arbeit auszustatten. Es geht darum, Gelegenheiten zu schaffen, in denen sich echte, authentische Beziehungen entwickeln können.

Die Förderung enger Beziehungen zwischen Teamkollegen muss nicht teuer oder zeitaufwändig sein. Durch die Einführung einfacher, evidenzbasierter Praktiken, die zu besserer Kommunikation, produktiveren Meetings und tieferen Freundschaften führen, kann jeder Arbeitsplatz das psychologische Grundbedürfnis der Menschen nach Verbundenheit befriedigen und die Teamleistung steigern.

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