Mitarbeiterführung: Wir brauchen mehr Weiblichkeit!

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Notwendige Änderungen in der Mitarbeiterführung:

Immer wieder stelle ich fest, dass Unternehmen häufig nicht nur ein „Talentproblem“ (d. h. Schwierigkeiten beim Finden und langfristigen Begeistern von Spitzenmitarbeitern) haben, sondern auch ein „Führungsproblem“. Dieses beruht häufig darauf, dass der Stil der Mitarbeiterführung nicht auf unsere heutige, digitalisierte Welt mit veränderten Wertevorstellungen angepasst wurde. Nach wie vor ist der vorherrschende Führungsstil in vielen Unternehmen geprägt von einer männlichen Denk- und Führungsweise.

Vielleicht hast du schon eigene Erfahrungen gemacht, wie schwierig es ist, die richtigen „Talente“ für dein Unternehmen zu finden? Kein Wunder!
Diese Mitarbeiter sind heiß begehrt und eine echte Mangelware. Zudem werden sie im Zeitalter der Kreativität und des intellektuellen Kapitals immer knapper.

Deshalb müssen Unternehmen weit mehr als angemessene Entlohnung bieten, um diese Talente anzuziehen.
Umso ärgerlicher ist es, wenn man die Spitzenmitarbeiter aufgrund von Fehlern in der Mitarbeiterführung wieder verliert.

Vielleicht fragst du dich jetzt: Schön und gut, doch was hat dies mit mehr Weiblichkeit im Chefsessel zu tun?

Unterschiedliche Wahrnehmung von Männern und Frauen

Nun, Frauen und Männer haben (signifikant) Mitarbeiterfuehrung mehr Weiblichkeitunterschiedliche Wahrnehmungsweisen und Handlungsgewohnheiten.
Einfach ausgedrückt: Es gibt eine Reihe von Eigenschaften, die bei Frauen häufiger anzutreffen sind als bei Männern. Diese weiblichen Eigenschaften sind jedoch wie maßgeschneidert für die Anforderungen der Mitarbeiterführung in der heutigen Arbeitswelt.

Judy Rosener listet in „America’s Competitive Serect – Women Managers“ die folgenden weiblichen Führungsstärken auf:

  • Frauen versuchen, Mitarbeiter zusammenzubringen, anstatt hierarchische Barrieren zwischen ihnen zu errichten.
  • Frauen bevorzugen einen interaktiven, kooperativen Führungsstil.
  • Frauen fördern stärker die Zusammenarbeit im Team.
  • Frauen geben Informationen öfter großzügig weiter.
  • Frauen sind offen für strukturelle Veränderungen.
  • Frauen können uneindeutige Situationen besser akzeptieren.
  • Frauen hören mehr auf ihre Intuition.
  • Frauen schätzen kulturelle Vielfalt.
  • Frauen verstehen und entwickeln Beziehungen leichter als Männer.

Insbesondere ein Unterschied macht deutlich, warum die moderne Arbeitswelt mehr Weiblichkeit benötigt: Frauen sind weniger von Rang und Status getrieben als Männer.

Interessanterweise ist das Aufzeigen von weiblichen oder männlichen Verhaltensweisen nicht vom Geschlecht, sondern von der entsprechenden Sozialisierung und Erziehung abhängig.

Grundregeln der modernen Mitarbeiterführung

Die Grundregeln der modernen Arbeitswelt und Mitarbeiterführung lauten:

  • Abschied von „Befehl und Gehorsam“
  • Abschied von „Anweisung und Kontrolle“
  • Abschied von starren Hierarchien und Abgrenzung

Viele männliche Führungskräfte hingegen lieben Regeln. Sie haben es gern, wenn ihre Anordnungen befolgt werden. Sie möchten, dass ihre Mitarbeiter Respekt vor ihnen haben.

Sie schätzen hierarchische Strukturen, Titel und den damit verbundenen (erhofften) Status.
Typische Kommentare hierzu sind:

  • In meinem Job haben Gefühle nichts zu suchen.
  • Emotionen zu zeigen ist etwas für Weicheier.
  • Als Führungskraft muss ich Härte zeigen.
  • Meine Arbeit muss keinen Spaß machen, solange die Bezahlung stimmt.

Aus jahrelanger eigener Erfahrung als Manager und Führungskraft kann ich sagen, dass ich lange Zeit Angst hatte, bewusst Emotionen in meinem Führungsalltag zu zeigen und diese überhaupt wahrzunehmen. Ich glaubte, das würde meine Stärke und Kompetenz untergraben und meinem Idealbild eines erfolgreichen Managers widersprechen.

„Mein Haus, mein Auto, mein Boot“

Kennst du noch diesen Slogan aus der Werbung?

Es ist nichts gegen materielle Dinge und Statussymbole wie das großartige Gehalt, das große Eckbüro mit eigener Dachterrasse, den Sportwagen, das Fliegen in der Business Class oder die Mitgliedschaft im elitären Club einzuwenden. Du solltest diese Dinge nur nicht als existenziell wichtig ansehen, dich nicht darüber definieren und dabei nicht deine eigenen Emotionen verlieren.

Aber im (Geschäfts-)Leben und in der Mitarbeiterführung gibt es gute und schlechte Zeiten und damit angenehme und unangenehme Emotionen. Diese auf Dauer zu überspielen und zu verdrängen kostet unheimlich viel Energie. Bei vielen Führungskräften äußert sich dies dadurch, dass sie immer stärker gereizt, genervt und gestresst wirken.

Bevor ich dir einige Tipps gebe, die du in deinem Alltag einfügen kannst, lass mich kurz darstellen, was Emotionen sind und wie sie entstehen.

Was sind Emotionen und warum sind sie in der Mitarbeiterführung so wichtig?

Grundsätzlich haben alle Menschen Emotionen, denn diese werden als Reaktionen von Sinnesreizen und Gedanken unbewusst vom limbischen System in unserem Gehirn erzeugt. Emotionen zeigen sich zuerst durch eine körperliche Veränderung wie zum Beispiel Schwitzen, beschleunigter Puls oder Atmung und zwar lange bevor dein bewusster Verstand sie wahrnimmt. HirnPuls lässt grüßen 😉

Erst wenn sie von deinem Bewusstsein wahrgenommen werden, wird aus der Emotion ein Gefühl. Hier gibt es keine großen Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Jedoch sind Frauen in der Übersetzung der Emotionen in bewusste Gefühle und im Umgang mit diesen meist geübter. Das gilt auch für das Sprechen über seine eigenen Gefühle.

Männer beschäftigen sich tendenziell mehr mit der Außenwelt als mit ihrer eigenen Innenwelt. Sie analysieren und suchen nach Lösungs- und Optimierungsmöglichkeiten.

Frauen hingegen denken und sprechen häufiger darüber, wie sie eine bestimmte Situation empfunden haben. Und genau diese verbesserte Wahrnehmung der Gefühle ist für die Mitarbeiterführung im Alltag enorm wichtig, um:

  • eine deutlich bessere Führungskraft oder ein besserer Unternehmer zu werden,
  • nicht nur Stärke, sondern auch Wärme und Vertrauen auszustrahlen,
  • wesentlich authentischer wahrgenommen zu werden.

Wie kann ich meine Emotionen und Gefühle besser wahrnehmen?

Doch was kannst du tun, um deine Gefühle besser wahrzunehmen und darüber zu sprechen?

  • Nun, der erste und wichtigste Schritt ist es, dir selbst einzugestehen, dass Emotionen und Gefühle eine sehr wichtige Rolle in der Mitarbeiterführung Wenn du Gefühle zeigst, ist es ein Zeichen von Stärke und (Führungs-)Persönlichkeit.
  • Frage dich täglich in den unterschiedlichsten Situationen „Wie fühle ich mich?“ und überlege dann, wie du mit deinem Gefühl umgehen möchtest.
  • Schau mal auf meinen YouTube Kanal.

Wird sich dadurch morgen alles verändern? Ganz bestimmt nicht!

Wie alle Veränderungen benötigt es Zeit und Übung. Aber wenn du deinen Emotionen und Gefühlen wieder mehr Raum gibst, dann werden du und die Menschen in deinem Umfeld im Laufe der Zeit den positiven Unterschied spüren.

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