Female Empowerment – Ein Interview mit Kinga Bartczak

Beitragsbild zum Interview zu Female Empowerment mit Kinga Bartczak
Sei der erste der diesen Beitrag teilt!

[et_pb_section fb_built=“1″ _builder_version=“3.0.47″][et_pb_row _builder_version=“3.0.48″ background_size=“initial“ background_position=“top_left“ background_repeat=“repeat“ custom_padding=“0px|0px|2px|0px|false|false“][et_pb_column type=“4_4″ _builder_version=“3.0.47″ parallax=“off“ parallax_method=“on“][et_pb_text _builder_version=“3.0.74″ background_size=“initial“ background_position=“top_left“ background_repeat=“repeat“]

Frauen sind in Führungsebenen auch im Jahr 2018 noch unterrepräsentiert. Die Balance zwischen Familie und Karriere fällt nie leicht und viele Unternehmen können jungen Frauen noch nicht die Flexibilität bieten, die dank der Digitalisierung möglich wäre.

Kinga Bartczak, Female Empowerment- und Karrierecoach aus Aachen beschäftigt sich genau mit diesen Themen: Inwieweit existiert Geschlechtervielfalt in unserer Arbeitswelt? Auf ihrer Webseite femalexperts.de veröffentlicht sie eigene Blogbeiträge, Interviews und Gastartikel, um Informationen zur Verfügung zu stellen und einen Austausch zu starten.

Wir durften mit ihr sprechen und ihr die Fragen stellen, die uns unter den Nägeln brannten.

Hallo Kinga, wie geht es dir heute? Du scheinst derzeit mit der Uni, deiner Webseite und deiner Tätigkeit als Coach recht viel um die Ohren zu haben. Möchtest du dich nach deiner Coaching-Ausbildung ganz auf Coaching- und Trainingstätigkeit konzentrieren?

Vielen Dank für die Einladung! Mir geht es im Augenblick wirklich toll, auch wenn „Zeitmanagement“ bei mir im Augenblick in der Tat eine große Rolle spielt.

Ich treffe jeden Tag wundervolle Menschen, darf mir neue und spannende Aufgabengebiete erschließen und werde in den kommenden Monaten gemeinsam mit meinem Partner mein eigenes Unternehmen gründen.

Es ist ein wirklich aufregender Prozess. Ich gründe aus meinem Job heraus, den ich wirklich sehr gerne ausübe und freue mich gleichermaßen auf diese neue Aufgabe, die mir einige Herausforderungen bieten wird.

Du bist oft auf Messen und Seminaren anzutreffen. Welche Veranstaltungen besuchst du und wie empfindest du die Atmosphäre dort?

Ich bewege mich überwiegend auf Messen für (weibliche) Fach- und Führungskräfte. Mir gefällt die Stimmung und das Gefühl der Solidarität untereinander. Wir Frauen wissen, dass es noch viel für uns zu tun gibt und auch wenn es oftmals einige Xanthippen unter uns gibt, deren einzige Aufgabe es ist Zwietracht zu säen, so erkenne ich zunehmend ein harmonisches Miteinander. Schön ist es, wenn sich aus Bekanntschaften und Kontakten eine tolle Zusammenarbeit entwickelt, noch mehr jedoch schätze ich den offenen Diskurs miteinander.

Was steckt hinter dem Namen deiner Webseite – FemalExperts?

FemalExperts ist ein sogenanntes „Kofferwort/Schachtelwort“, welches sich aus den beiden Worten „Female“ und „Experts“ (weibliche Experten/Expertinnen) zusammensetzt.

Ursprünglich entstanden ist der Name für die Gründung eines Unternehmens. Ich entschied mich jedoch, mir noch etwas Zeit zu geben und zunächst die Leidenschaft des Schreibens zu verwenden, um eine eigene Community zu schaffen.

Gemeinsam mit einer Freundin, deren Wesen und Ansichten mich bis heute inspirieren, habe ich den Namen für mich entdeckt und mich entschieden, diesen als Blognamen zu verwenden.

Du beschäftigst dich mit den Themen Gender & Diversity. Meinst du, wir sind hier bereits auf einem guten Weg?

Ich denke den Grundstein haben bereits die ersten feministischen Bewegungen im Frankreich des späten 19. Jahrhunderts gelegt, sehe uns jedoch in einem beständigen Prozess der Weiterentwicklung. Es ist wichtig zu sensibilisieren und nicht zu vergessen, dass es im Patriarchat keinerlei Wachstumsmöglichkeiten gibt, egal ob für Frauen, Menschen mit unterschiedlicher sexueller oder religiöser Orientierung sowie Menschen mit Behinderung. Wir müssen für eine freie Welt voller Vielfalt und Gleichberechtigung einstehen, denn nur dadurch lernen wir auch das Gute in uns selbst zu entdecken, zu fördern und zu schätzen.

Was sind deiner Erfahrung nach die Sorgen und Herausforderungen, mit denen sich Frauen in der heutigen Arbeitswelt auseinandersetzen?

Ich denke zunehmend, dass Frauen sich mit zu vielen Konfliktfeldern konfrontiert sehen. Sie haben oftmals einen guten Abschluss und vielleicht auch einen guten Berufseinstieg geschafft, was sie bis hierhin nicht zwangsläufig von ihren männlichen Mitstreitern unterscheidet. Mit zunehmenden Alter kommen jedoch die nervigen Fragen und damit das Gedankenkarussell: Wann heiratet ihr? Wann möchtest du Kinder bekommen? Du wirst doch sicher in Teilzeit im Anschluss arbeiten? Dinge, die vorher vielleicht eine untergeordnete Rolle gespielt haben, werden durch äußere Einflüsse plötzlich zu den zentralen Fragen des Lebens erhoben. Es ist kein Wunder, dass sich viele Frauen vor allem im amerikanischen Raum nach Möglichkeiten umsehen, diese Fragen aufzuschieben, um sie zu einem späteren Zeitraum selbstbestimmt für sich beantworten zu können.

Was können Unternehmen deiner Meinung nach besser machen, um jungen Frauen die Möglichkeit zu bieten, eine Balance zwischen Karriere und Familie zu finden?

Zuhören, Fragen stellen und Interesse zeigen. Ich erlebe das bei meinem Arbeitgeber besonders positiv. Niemand fragt nach meinem Alter oder spekuliert über eine mögliche Familienplanung. Stattdessen werden Fragen nach der beruflichen Zukunft gestellt und wie man mich dabei unterstützen kann.

Entscheidet sich eine Frau doch für die Familienplanung, sollte das beim Arbeitgeber nicht gleich eine Panikattacke auslösen, stattdessen sollte dieser/diese lieber die positiven Aspekte sehen. Eine Mutter ist in Bezug auf Zeitmanagement und effizientes Arbeiten ein Mastermind.

Ich selbst schaue mir die meisten Techniken von Müttern ab, da ich weiß, dass sie keine Zeit zu verschenken haben.

Grundsätzlich ist es natürlich nicht verkehrt, wenn sich die Arbeitgeber/-innen an die Gegebenheiten des 21. Jahrhunderts anpassen würden: Vertrauensarbeitszeit, Homeoffice, Telearbeit, Gleitzeit. Der Anspruch sollte nicht sein, seine Mitarbeiter/- innen neun Stunden am Tag ans Büro zu fesseln, sondern ausschließlich darauf zu schauen, ob Projekte erfolgreich abgeschlossen werden, egal ob das morgens um 8:00 Uhr im Büro oder im Homeoffice passiert.

Was hältst du von einer Frauenquote in deutschen Unternehmen?

Sollte es geben und zwar flächendeckend. Natürlich ist es schwierig in manchen Branchen die Quote durchzusetzen, doch es geht um die Bemühungen. Wenn wir mehr Frauen in MINT-Berufen wollen und die Wirtschaft sich beschwert, dass zu wenige auf dem Markt sind (was schon zweifelhaft erscheint), dann sollten wir hier die stetige Förderung und Sensibilisierung ausbauen und zwar beginnend in der Grundschule, wo der Grundstein für viele „Lieblingsfächer“ gelegt wird.

Aus der Erfahrung innerhalb der Politik wissen wir doch, dass durch die Einführung von Quotenregelungen der Frauenanteil im deutschen Bundestag, seit Gründung der Bundesrepublik, bis auf 31 % angestiegen ist.

Natürlich ist die Quote nicht perfekt und es gibt einige Schlupflöcher, doch das Argument, dass man sich nicht als „Quotenfrau“ fühlen möchte, lasse ich nicht gelten. Niemand kann einem das Gefühl geben, weniger wert zu sein als jeder andere (in diesem Fall) Mann im Raum, außer man lässt es zu. Sollen sie doch denken was sie wollen, solange man selbst die Wahrheit kennt. In 20 Jahren werden alle nur über die ersten Frauen in Führungsebenen sprechen, die es geschafft haben, die gläserne Decke mit so vielen Rissen zu durchsetzen, sodass es jede andere Frau nach ihnen ebenfalls schafft, nach oben zu kommen. Sie schaffen dies dann nicht durch gutes Aussehen oder einen wohlwollenden Chef, sondern durch Leistung, Mut und Verstand.

In vielen Unternehmen, besonders wenn es sich um Jobs in Büros handelt, kommt es leicht zur wohl bekannten Gerüchteküche. Dabei ziehen wir doch eigentlich alle an einem Strang. Hast du hier bereits Erfahrungen gemacht?

Ich denke, es ist das konstante Bemühen von Frauen Harmonie aufrechtzuerhalten, welches die Gerüchteküche so tückisch macht. In Bereichen, in denen Kernentscheidungen getroffen werden müssen, kommt es zu Konflikten und diese sollten offen und transparent diskutiert werden. Hierbei geht es um Positionen, Macht und das Testen von Grenzen. Auf dieses Spielfeld trauen sich viele Frauen (noch) nicht. Sie ziehen sich stattdessen in den Hintergrund zurück und verwenden unlautere Mittel, um ihre „Gegner/- innen“ zu denunzieren. Für mich ist dieses ganze Gehabe von sogenannten „Bienenköniginnen“ ein Armutszeugnis. Ich kann jedem nur empfehlen, Konflikte offen anzusprechen und sich nicht in die Ecke drängen zu lassen. Nur durch Stärke und Authentizität nehmen wir eine klare Position ein.

Meinst du, wir arbeiten zu hart? Viele von uns sind Workaholics? Meinst du, es gibt hier Unterschiede zwischen Männern und Frauen?

Ich denke, wir bewegen uns in Deutschland noch im gesunden Mittelfeld. Ostasien und Nordamerika haben ein viel strikteres Arbeitsvolumen, welches natürlich mit einer gewissen Arbeitshaltung einhergeht. Hierbei geht es darum, Innovationen voranzutreiben, seine Leistung zu erbringen und Prestige für sich und andere zu „erarbeiten“.

Ich denke jedoch, dass wir uns in Deutschland eher an die skandinavischen Arbeitsweisen herantasten sollten. Es geht um Glück, Sinnhaftigkeit und Balance. Vor allem mit dem Generationswechsel wird diese Einstellungsveränderung sichtbar. Mit einem anständigen Gehalt und kostenlosen Kaffee werden keine Fachkräfte dauerhaft gehalten, denn heutzutage stellen viele junge Menschen ihre Lebensqualität in den Vordergrund und messen ihr Handeln anhand ihrer eigenen Kriterien für ein glückliches Leben.

Wie du weißt, beschäftige ich mich hauptsächlich mit dem Thema „Arbeitsglück” und ich durfte dazu einen Artikel auf deiner Seite FemalExperts veröffentlichen. Danke noch einmal dafür. Was hältst du von diesem Konzept?

Das Thema „Arbeitsglück“ verfolge ich seit einiger Zeit sehr intensiv auf eurer Homepage, da ich als Female Empowerment-Coach vor allem im Hinblick auf die zukünftigen weiblichen Fach- und Führungskräfte eine Sensibilität hierfür schaffen möchte.

Arbeitsglück ist etwas äußerst individuelles. So bedeutet es für mich beispielsweise, persönliche und finanzielle Freiheit für mich zu schaffen und selbstbestimmt zu arbeiten.

Ich finde es toll, dass du meinen Leser/- innen einige Kriterien nennen konntest, die sie als Orientierungshilfen verwenden können, um inneres Glück auch im Außen zu schaffen.

Und zum Abschluss: Was denkst du, wird sich durch die Digitalisierung verändern? Werden wir alle nur noch von zu Hause aus arbeiten?

Die Digitalisierung eröffnet uns eine neue Art des selbstbestimmten Arbeitens. Wir werden nicht mehr an Büroräume gebunden sein und erhalten die Chance, uns völlig neu kreativ zu entfalten. Viele haben Angst davor, etablierte Strukturen aufzubrechen, doch unser Leben unterliegt einem fortdauernden Wandel und sollte nicht in starre Strukturen gepresst werden. Wenn ich kreativ werden möchte, kann ich so mit anderen zusammenkommen, wenn ich jedoch spüre, dass mir die Arbeits- oder Verhaltensweise anderer die Kreativität oder Energie raubt, so kann ich mich dem entziehen und trotzdem meinem Beruf (meiner Berufung) nachgehen. Auf Dauer könnte so das Arbeitsglück steigen, da die Mitarbeiter/- innen das Gefühl haben, wieder selbst über Ihre Zeit bestimmen zu können. Begünstigt wird durch die Digitalisierung zudem die stetige Weiterbildung, an deren aktiver Förderung sich auch immer mehr Arbeitgeber beteiligen möchten.

Natürlich müssen wir hierbei eine mögliche Gefahr berücksichtigen und zwar (anders als es viele Arbeitgeber vermuten), dass zu viel und nicht zu wenig gearbeitet wird. Ich bin jedoch Optimistin, dass sich hier ebenfalls eine gute Lösung finden lässt

Vielen Dank für das nette Gespräch, liebe Kinga.

[/et_pb_text][/et_pb_column][/et_pb_row][/et_pb_section][et_pb_section fb_built=“1″ _builder_version=“3.17.6″ custom_padding=“0|0px|0px|0px|false|false“][et_pb_row _builder_version=“3.17.6″][et_pb_column type=“1_2″ _builder_version=“3.17.6″ parallax=“off“ parallax_method=“on“][et_pb_text _builder_version=“3.17.6″]

Kinga Bartczak ist als Trainerin, Business Influencerin (FemalExperts) und Female Empowerment- sowie Karrierecoach tätig.

Durch Personal Branding, kreatives Bewerbungsmanagement und individuelles Coaching räumt sie mit verbreiteten Glaubenssätzen auf. Sie hilft weiblichen Fach- und Führungskräften sichtbar zu werden und die Position für sich einzufordern, die Ihnen zusteht.

[/et_pb_text][/et_pb_column][et_pb_column type=“1_2″ _builder_version=“3.17.6″ parallax=“off“ parallax_method=“on“][et_pb_image src=“https://hirnpuls.de/wp-content/uploads/2018/11/Profilbild-Kinga-Female-Empowerment.png“ align=“center“ _builder_version=“3.17.6″ max_width=“50%“][/et_pb_image][/et_pb_column][/et_pb_row][/et_pb_section]

Neusten Impulse

Möchtest du mehr über unsere Dienstleistungen erfahren?

Lass uns miteinander sprechen

Hirnpuls-Saleh Amiralai-Kontakt