Ergebnisorientiertes Führen – Wenn das Ergebnis statt der Präsenz zählt

Ergebnisorientiertes Führen - Ein Beitrag zu Präsenz und Leistung im Job
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Zu welcher Kategorie Arbeitnehmer gehörst du? Sobald der Uhrzeiger auf die Fünf rutscht, du lässt den Stift fallen, packst deine Tasche und bist aus der Tür? Oder sitzt du erst einmal noch für eine Weile, schaust dich nervös um: „Na, der erste willst ich ja jetzt nicht sein, der geht. Das würde ja so ausschauen, als hättest Du nichts zu tun.“

In vielen Unternehmen gilt immer noch die pure Anwesenheit als ein Zeichen für Leistung. Wer lange da ist, der ist vielbeschäftigt, der verdient sein Gehalt, der ist mehr wert. Physische Anwesenheit ist ein Zeichen für Fleiß und Loyalität. Stimmt das? Oder ist ergebnisorientiertes Führen nicht sinnvoller?

Ergebnisorientiertes Führen ist noch nicht überall der Fall, oft zählt noch mehr die Präsenz.

Wir alle wollen Anerkennung

Die positive Psychologie hat es belegt: Wir Menschen brauchen Ergebnisse, Anerkennung und Wertschätzung, um glücklich zu sein. Es fühlt sich gut an, gelobt zu werden.

Auch das Zunicken des Chefs, wenn er das Büro verlässt und du noch an deinem Schreibtisch sitzt, fühlt sich irgendwie nach Bestätigung an, oder? „Der freut sich sicher darüber, hart arbeitende Angestellte zu haben. Der Titel des Mitarbeiters des Monats ist so gut wie mein“, denkst du dir.

An vielen deutschen Arbeitsplätzen herrscht Angst. Die Furcht davor, vom Vorgesetzten als weniger wertvoll, weniger loyal eingeschätzt zu werden, wenn man pünktlich nach Hause geht und das Smartphone zum Feierabend ausschaltet. Die Sorge ist groß, den Anschein zu erwecken, weniger hart und kürzer zu arbeiten als der Kollege, der die Bürotür abends zu- und am Morgen wieder aufschließt.

Die Definition von Leistung

Woran liegt das? Sind diejenigen, die am längsten im Büro sitzen, auch wirklich die produktivsten Mitarbeiter?

Ergebnisorientiertes Führen definiert den Begriff Leistung neu.

Zeit ist messbar. Eine Führungskraft kann einen Angestellten danach beurteilen, wie präsent er ist, wie oft er zu spät war und wie häufig er als längster im Büro ausharrt. Oft beurteilen wir genau das – wie hart, wie lang hat jemand gearbeitet, um eine Aufgabe zu erfüllen? Prinzipiell ist gegen Fleiß nichts einzuwenden, nur sollte nicht die gute Leistung als das eigentliche Ergebnis zählen? Ja!

Nichts wird automatisch besser, nur weil viel Zeit aufgewendet wurde, um die Aufgabe zu erledigen oder das Ziel zu erreichen. Für dich kann die Sorge, immer präsent sein zu müssen, im Burnout enden statt im Arbeitsglück. Denn versuchst du, immer präsent zu sein, nimmst du dir automatisch weniger Zeit für Freizeitaktivitäten. Du schläfst unter Umständen weniger, isst unregelmäßig und bist einfach ausgelaugt. Dann täuschst du nicht mehr nur vor, länger bleiben zu müssen, weil du – ach so beschäftigt bist, sondern musst länger arbeiten, weil du dich einfach nicht konzentrieren kannst und mehr Zeit brauchst, um deine Aufgaben zu erfüllen. Deine Pausen nimmst du dir dann – vielleicht gezwungenermaßen –, weil du krank bist oder einfach „blaumachst“.

Produktiv und kreativ von 9 bis 5

Kreativität kommt selten auf Knopfdruck. Manchmal allerdings schon und dann dauert das Erledigen einer Aufgabe lediglich eine statt fünf Stunden. Ähnlich verhält es sich doch auch mit unserer Produktivität – wenn wir einmal ehrlich sind. Manchmal bist du so richtig im Flow, da konzentrierst du dich ganz auf das, was vor dir ist und du vergisst die Zeit vollkommen. An anderen Tagen ziehen sich die Minuten und Stunden, die du vor dem Schreibtisch hockst, wie zäher Kaugummi.

Produktivität und Kreativität kann man eben nicht morgens um 9 Uhr an- und dann zum Feierabend wieder abschalten.

Bemerkst du, dass dein Kollegen oder Angestellten ständig Überstunden macht, so sprich ihn doch einfach darauf an. Vielleicht braucht er Hilfe bei einer Aufgabe? Vielleicht wurden Arbeiten nicht gleichmäßig verteilt und der Mitarbeiter will nicht zugeben, dass er überfordert ist?

Ergebnisorientiertes Führen: Wenn statt der Präsenz das Ergebnis zählt

Die Digitalisierung erlaubt – oder besser noch – fordert ein Umdenken im Führungsstil und in der Unternehmenskultur. Die Arbeit aus dem Homeoffice wird immer beliebter, es werden flexible Arbeitszeiten einführt und mehr Wert auf die Work-Life-Balance gelegt.

Für konservative Führungskräfte stellt all dies eine Herausforderung dar. Wie will man Angestellte denn kontrollieren, wenn sie nicht vor Ort sind? Woher will man denn wissen, ob Frank, der von Australien aus arbeitet, in der Hängematte liegt oder über der letzten Buchhaltungsabrechnung brütet?

Ganz einfach: Indem der Fokus darauf liegt, dass Ergebnisse, wie zum Beispiel die Abrechnung, innerhalb eines vorher abgestimmten Zeitrahmens abgeliefert werden. Wie Frank dahin kam, ob er vom Liegestuhl aus oder während der letzten Nacht, als er nicht schlafen konnte, gearbeitet hat, ist doch eigentlich egal. Die Aufgabe wurde erledigt. Die Leistung wurde erbracht.

Effizienz statt Präsenz

Ergebnisorientiertes Führen bedeutet, Vorgesetzte schenken ihren Mitarbeitern das Vertrauen, dass die vereinbarten Ziele erreicht werden. Die Verantwortung liegt nun bei den Angestellten. Sie müssen sich ihre Zeit einteilen, mit den Kollegen kommunizieren, um Fragen zu klären und sich Ressourcen zu beschaffen.

Gerade für Familien bringt diese moderne Ergebniskultur viele Vorteile mit sich. Statt an eine festgelegte Kernarbeitszeit gebunden zu sein, können Kompromisse geschlossen und somit Familie und Beruf besser vereinbart werden.

Die Vorteile von ergebnisorientiertem Arbeiten und wie sich diese Führungskultur auf die Mitarbeiterzufriedenheit auswirkt habe ich noch einmal in der folgenden Infografik zusammengefasst.

Ergebnisorientiertes Führen Infografik: Welche Vorteile hat ergebnisorientiertes Führen?

 

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