Gallup Q12 – 12 Fragen für mehr Mitarbeiterzufriedenheit

Beitragsbild zu Gallup Q12
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Ist Gallup Q12 eine neue Anti-Faltencreame? Nun wir alle wissen: Mitarbeiterzufriedenheit ist wichtig, sorgt für mehr Produktivität, Kreativität und Erfolg des Unternehmens. Wie aber findet man denn heraus, ob die Kollegen mit ihrem Job glücklich sind, wenn sie es einem nicht erzählen. Gar nicht! Hier ist der Knackpunkt! Unternehmen sollten die richtigen Fragen stellen.

Nun scheint der Prozess der Ausarbeitung der richtigen Fragen, der Feedbackgespräche und der Auswertung ein recht langer und mühsamer. Dachte sich auch die Gallup Organisation und veröffentlichte nach intensiver Studie 12 Fragen, die, wenn ehrlich beantwortet, der Mitarbeiterzufriedenheit auf den Grund gehen.

Wer ist eigentlich dieser Gallup?

Die Gallup Organisation ist ein US-amerikanische Meinungsforschungsinstitut, das seit den 1930er Jahren Umfragen zu verschiedenen Themen durchführt. Heute ist das Unternehmen in Deutschland hauptsächlich für seine Studien im Bereich der Mitarbeiterzufriedenheit und –motivation bekannt.

Jährlich wird eine große generelle Umfrage durchgeführt, Gallup bietet aber auch Produkte speziell für Firmen an, die den Motivationsstand ihrer Beschäftigten erfassen möchten, so zum Beispiel die bereits erwähnten 12 Fragen der Gallup Q12.

Was ist so besonders an der Gallup Q12?

Warum sich so viele Führungskräfte für Gallup zur Befragung ihrer Mitarbeiter entscheiden? Weil nur wenige einen solch großen Schatz an Umfrageergebnissen und Erfahrungen haben, wie das amerikanische Unternehmen.

Die 12 Fragen basieren auf jahrelanger Studie, sind natürlich urheberrechtlich geschützt und eine entsprechende Mitarbeiterbefragung kann über die Gallup-Webseite käuflich erworben werden.

Wo etwas geheim bleiben soll, gibt es immer etwas, das durchsickert, immer jemanden, der etwas veröffentlicht. Auch wenn man das offizielle Gallup-Produkt nicht kauft, kann man anhand von einigen Internetrecherchen, und den Daten, die der Umfrageriese selbst publiziert hat, herausfinden, worum es im Gallup Q12 geht… und dies will ich auch dir nicht vorenthalten.

Die 12 Elemente der Mitarbeiterzufriedenheit

Wie stark stimmen deine Mitarbeiter den folgenden Aussagen auf einer Skala von eins bis fünf zu. Darum geht es in der Gallup Q12. Desto höher die Zustimmung, desto zufriedener der Mitarbeiter.

In meiner Gallup Q12 Infografik sieht du alle 12 Fragen gruppiert und in einer Art „Weg zu mehr Mitarbeiterzufriedenheit“ aufgeführt.

Infografik mit den Fragen Gallup Q12 zur Ermittlung der Mitarbeiterzufriedenheit

Wie du sehen wirst, geht es bei Gallup’s 12 Fragen weniger um Faktoren wie Gehalt, Organisationsstrukturen oder Sozialleistungen. Ein Mitarbeiter sieht diese zwar nicht als unwichtig an, aber für die Arbeitszufriedenheit spielen sie laut der Studienergebnisse keine solch große Rolle.

  1. Ich weiß, was auf Arbeit von mir erwartet wird.

    Gallup hat herausgefunden, dass an Arbeitsplätzen, an denen die Mitarbeiter zufrieden und motiviert sind, Ziele gesetzt und Ergebnisse sinnvoll mit dem, was man erreichen will, abgeglichen werden. Es geht darum, ein klares Bild davon zu zeichnen, wo man hinwill und was die Standards sind – qualitativ und quantitativ.Damit deine Mitarbeiter dieser Aussage zustimmen, ist eine ganze Menge an Kommunikation von Nöten. Bringe ganz klar herüber, was die Maßstäbe sind, an denen du später die Ergebnisse messen wirst, definiere klar, was du erwartest. Lass aber auch Freiraum für deine Kollegen, ihre eigenen Ziele zu finden und festzulegen.

  2. Ich habe alles, was ich brauche, um meinen Job gut zu machen.

    Arbeitsplatzeinrichtung, genügend Raum, Licht, Werkzeuge aber auch Informationen – Haben deine Mitarbeiter alle Mittel (nicht nur physische) um ihre Aufgaben gut zu erledigen und sich wohlzufühlen? Sind alle Voraussetzungen gegeben?

  3. Ich habe täglich die Möglichkeit meine Stärken im Job zu zeigen und einzusetzen. Ich mach auf Arbeit das, was ich am besten kann.

    Laut Gallup sind die Menschen am erfolgreichsten und produktivsten, die ihre Stärken kennen und die Möglichkeit haben sie einzusetzen. Für eine Führungskraft bedeutet das, herauszufinden, wo die Talente des Teams liegen. Wer kann was am besten? Wie kann ich die verschiedenen Stärken meiner Mitarbeiter nutzen?Die eigenen Stärken zu kennen, ist nicht selbstverständlich. Viele glauben, gar keine zu haben. Stimmt nicht! Unterstütze deine Angestellten dabei, herauszufinden, was ihnen wirklich liegt und wie diese Talente weiterentwickelt werden können. Hier spielt auch das Umfeld, die Möglichkeiten, die das Unternehmen bieten kann und Kollegen eine Rolle.

     

    Gallup Q12 Ich kenne meine Stärken und kann sie einsetzen.

  4. In den letzten sieben Tagen, habe ich Anerkennung oder Lob für ein gutes Ergebnis erhalten.

    Regelmäßige, sinnvolle Bestätigung motiviert. Sie bringt Mitarbeiter dazu, das Verhalten, dass zur zufriedenstellenden Erfüllung der ersten Aufgabe geführt hat, weiterhin an den Tag zu legen. Und… Motivation kann ansteckend sein.Aber Achtung: Nicht jeder mag es, vor einer großen Gruppe aufgerufen und gelobt zu werden. Lern zu verstehen, welche Art der Anerkennung jedes deiner Team-Mitglieder bevorzugt. Der eine freut sich über einen Kaffee und ein lockeres, lobendes Gespräch, der andere über eine öffentliche Verkündung. Gleiches zählt für die Häufigkeit der Bestätigung – der eine braucht mehr, der andere weniger. Lerne deine Mitarbeiter kennen!

    Fördere das Teamgefühl auch dadurch, bekannt zu geben, was alle gemeinsam erreicht haben. Was lief so richtig gut?

  5. Ich habe eine gute Beziehung zu meinem Manager.

    Gute zwischenmenschliche Verhältnisse sind die Bindeglieder, die ein gutes Unternehmen zusammenhalten und weiterbringen. Nur wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, es schert jemanden, ob sie da sind, ob ihre Arbeit einen Sinn hat, ob sie sich wohlfühlen, kann Mitarbeiterzufriedenheit geschaffen werden.Für dich als Führungskraft bedeutet das, dass du dir bestimmte Soft-Skills für Manager zulegen musst.

  6. Jemand auf Arbeit fördert meine Weiterentwicklung.

    (Fast) jeder Mensch hat das Bedürfnis sich weiterzuentwickeln, zu lernen und seine Stärken auszubauen. Ein Umfeld in dem man genau das tun kann und eine Person, die einen hierbei unterstützt, verbessert die Motivation ungemein.Diese Aussage könnte also auch wie folgend formuliert sein: Mein Manager unterstützt mich dabei, noch besser darin zu werden, was ich bereits gut kann (siehe hierzu auch Punkt 3).

  7. Meine Meinung wird gehört.

    Wir alle wollen respektiert werden, wollen unsere Meinung äußern und wollen, dass diese auch gehört wird. Wie funktioniert das am Arbeitsplatz? Schenke deinen Mitarbeiter Aufmerksamkeit, stell sicher, sie fühlen sich nicht unbedeutend und wissen, sie können ihrer Meinung frei kundtun.

    Gemeint ist mit diesem Punkt nicht, dass alles, was die Angestellten wollen, auch umgesetzt wird – aber in Betracht gezogen muss es werden.

  8. Die Ziele und Philosophie meines Unternehmens gibt mir das Gefühl, mein Job sei wichtig.

    Eine Sinnhaftigkeit im Leben zu finden, danach streben wir doch irgendwie alle. Dein Job kann dir dieses Gefühl geben, aber nur dann, wenn du die gleichen Werte und dieselbe „Mission“ hast, die deine Firma auch verfolgt.Hierbei muss das Unternehmensziel selbst aber auch wie jeder einzelne dazu beitragen kann, klar sein. Teil eines großen Ganzen zu sein fühlt sich gut an und motiviert. Siehst du einen Sinn hinter deiner Arbeit? Sehen deine Mitarbeiter einen?

  9. Meine Kollegen sind bestrebt, qualitativ hochwertige Arbeit abzuliefern.

    Dieser Punkt fokussiert sich auf das Umfeld, in dem man als Angestellter ist und wirft zwei Fragen auf: Was zählt in meinem Job als qualitativ hochwertige Arbeit? Folgen meine Kollegen diesen Standards?Es muss definiert werden, was das Ziel, was „Qualität“ im Bezug auf den eigenen Job ist und wie diese sinnvoll gemessen wird. Sieht man nun, wie die Kollegen diese Standards befolgen, so ist man selbst motiviert gleiches zu tun.

  10. Ich habe einen besten Freund auf Arbeit.

    Worum es bei dieser Aussage wirklich geht: Vertrauen. Gibt es da jemanden an deiner Arbeit, dem du dich anvertrauen kannst, an den du dich wenden kannst, wenn es mal stressig zugeht, jemand, der die gleichen Werte wie du teilt? Ja? Prima!Mitarbeiter, die diesem Punkt zustimmen, fühlen sich eher in der Lage ihre Meinung zu äußern. Sie gehen mehr Risiken ein, fühlen sich selbstbewusster und sind produktiver.

     

    Gallup Q12 - Ich habe einen guten Freund auf Arbeit.

  11. In den letzten sechs Monaten, hat sich jemand mit mir über meine Fortschritte auf Arbeit unterhalten.

    Gallup’s Studien haben gezeigt: Feedback verbessert die Produktivität, die Kreativität – allgemein die Leistung. Man will wissen, wo man steht und wie man sich verbessern kann.Die Unternehmen, die in dem Punkt Zustimmung erhielten, haben in der Regel Strukturen für regelmäßige Mitarbeitergespräche. Man spricht darüber, wo man derzeit steht und definiert klare Ziele für die kommenden Wochen und Monate. Was kann verbessert werden? Woran möchte man arbeiten?

    Feedbackgespräche sind aber nur dann sinnvoll, wenn Ergebnisse auch nachverfolgt und Fortschritte gemessen werden. Hierzu sind kürzere Meetings zusätzlich zu den jährlich oder halbjährlich stattfindenden Jahresgesprächen von Nöten.

    Ein Tipp: Manche Mitarbeiter brauchen mehr, andere weniger Feedback. Lege dich nicht starr darauf fest, nur eine Unterhaltung pro Jahr zu haben, wenn du merkst, dein Angestellter benötigt mehr Unterstützung oder Aufmerksamkeit.

  12. Im letzten Jahr hatte ich die Gelegenheit im Bezug auf meine Arbeit hinzuzulernen und meine Fähigkeiten auszubauen.

    Jeder hat andere Ziele aber eines wollen die meisten von uns: Wir wollen lernen und uns weiterentwickeln. Dieser Prozess kann für jeden anders aussehen. Manche wünschen sich eine Beförderung und somit mehr Verantwortung, manche hätten gern eine Schulung in einem bestimmten Bereich, andere freuen sich darüber, an einem besonders kniffligem Projekt arbeiten zu dürfen.

    Gallup bezieht diese Aussage bezüglich der persönlichen Weiterentwicklung auf das letzte Jahr. Meiner Meinung nach, sollte es sich aber um einen stetigen Prozess ohne Zeitrahmen handeln.

Umfragen wie diese, machen nur dann Sinn, wenn die Ergebnisse ernst genommen und ordentlich ausgewertet werden. Stellt man Defizite fest, müssen diese ausgebessert werden. Bemerkst du, ein Kollege stimmt einem der Punkte so gar nicht zu, sprich ihn darauf an. Communication is key – bei jeder der Gallup Q12 Fragen!

Hast du zuvor Mitarbeiterbefragungen durchgeführt? Welche Erfahrungen hast du machen können?

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