Vorstellungsgespräch führen: Unerwartete Fragen, ehrliche Antworten

Vorstellungsgespraeche fuehren: Silhouette von drei Personen
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Wie lange braucht man um jemanden kennenzulernen? Welche Fragen sollte man wirklich stellen? Will man ein Vorstellungsgespräch führen, muss man gut vorbereitet sein, wissen wen man sucht und was man selbst anzubieten hat. Vor allem aber, muss man mit Authentizität das Vertrauen des Bewerbers gewinnen, so dass auch dieser locker und ehrlich seine Geschichte erzählen kann. Denn genau die willst du hören.

Ich möchte dir heute einen Ansatz zum Finden und Einstellen von neuem Personal vorstellen, der auf journalistischen Fragen aufbaut und darauf Menschen durch deren Vergangenheit, deren Meinungen und deren Interessen kennenzulernen.

Dein Unternehmen – Diejenigen, die den „perfekten“ Kandidaten suchen

Die falsche Person einzustellen, kann für ein Unternehmen einen großen Aufwand bedeuten, nicht nur finanziell. Es wird Arbeitskraft investiert um HR-Prozesse durchzuführen und den neuen Kollegen einzulernen. Stellt man dann nach kurzer Zeit fest, dass man nicht zusammenpasst, hat man Zeit vergeudet, die hätte effizienter genutzt werden können.

Aus genau diesem Grund sollte ein Unternehmen ein großes Interesse daran haben, auf Anhieb die „perfekte“ Person zu finden. Das heißt aber nicht, dass es ausreicht, wenn die auf dem Lebenslauf aufgeführten Fähigkeiten zu denen passen, die man sucht. Du willst ein ehrliches Bild davon vermitteln, wer du bist und den Kandidaten wirklich kennenlernen. Wie macht man das? Indem man selbst authentisch ist und ein vertrauensweckendes Umfeld schafft.

Vorstellungsgespräch führen: Warum die Auswahl des perfekten Kandidaten so wichtig ist

Du – Derjenige, der kennenlernen will

Jeder kann 0815-Interview-Fragen googlen, aufschreiben und stellen. Jeder kann einen Lebenslauf durchlesen und die Fähigkeiten mit denen abgleichen, die man für das eigene Unternehmen sucht. Viele, die im Personal-Bereich arbeiten und regelmäßig als Teil ihres Jobs Vorstellungsgespräche führen, haben sich möglicherweise bereits in eine Technik eingefahren, stellen immer die gleichen Fragen und bekommen viel zu häufig, die gleichen Antworten. Eine neue Führungskraft macht hingegen vielleicht aus Unerfahrenheit Fehler. Ist das wirklich der Weg um geeignete, motivierte Mitarbeiter zu finden?

Vorstellungsgespräch führen: Sei neugierig und hör zu!

Bist du Führungskraft oder mit dem Einstellen neuer Kollegen beauftragt, so ist es hilfreich, wenn du eine gewisse Neugier und emotionale Intelligenz mitbringst. Du solltest ein guter Zuhörer sein, Gefühle lesen, verstehen und beeinflussen können. Ein Vorstellungsgespräch führen ist nicht nebenbei erledigt, sondern eine Kunst – die Kunst Menschen in kurzer Zeit kennenlernen zu können.

Das Interview – Zeit, miteinander vertraut zu werden

Willst du ein Vorstellungsgespräch führen, so beginne es nicht in einem Konferenzraum, sondern in der Cafeteria. Mit einer heißen Tasse Kaffee lässt es sich doch gleich viel leichter kennenlernen! Nun sei authentisch, menschlich, sei ganz du selbst. Wahrscheinlich hast du nicht allzu viel Zeit (hat überhaupt irgendjemand irgendwann einmal genügend Zeit für irgendetwas). Versuche trotzdem so gut wie möglich, eine Vertrauensbasis zwischen dir und dem Bewerber aufzubauen. Du wirst merken, dass sich dieser gleich wohler fühlt, wenn du ehrlich und natürlich rüberkommst.

Mach deine Hausaufgaben! Lies dir die Unterlagen, die du von dem Kandidaten hast gründlich durch, bringe die Notizen selbst aber nicht mit ins Vorstellungsgespräch. Das Papier bildet lediglich eine Barriere und du wirst merken – führst du ein intensives Gespräch, das dich wirklich auch selbst interessiert, wird es dir nicht schwer fallen, gesagte Dinge bis zu Ende des Interviews zu behalten. Was du vergisst war dann wohl nicht wichtig.

Die Fragen – Höre den wahren Geschichten zu!

 

Vorstellungsgespräch führen: Welche Fragen sind wirklich wichtig?

Kennen wir nicht alle die typischen Fragen? Klar und wir haben auch für die meisten bereits eine einstudierte Antwort parat. Wir wissen, dass wir auf die Frage „Was sind Ihre Schwächen?“ nicht mit „Ich bin immer unpünktlich.“ antworten sollten, sondern etwas, an dessen Verbesserung wir gerade arbeiten.

Der journalistische Interview-Ansatz, um den es in diesem Artikel geht, schlägt vor, die Bewerber individuell nach deren Geschichten zu fragen. Willst du ein Vorstellungsgespräch führen, so halte es recht persönlich und versuche ein wenig an der Strategie zu rütteln, die sich die Bewerber zuvor zurecht gelegt haben. Die besten und vor allem ehrlichsten Antworten folgen auf die unerwarteten Fragen.

Eingeleitet mit „Welchen Sport hast du während deiner Schulzeit betrieben?“ und dann das Gespräch aufrecht erhaltend, immer nach dem „Warum“ fragend, kannst du bereits unheimlich viel über eine Person lernen. Welche Musik mag der Kandidat, welches Lied beschreibt ihn? Und warum?

Aber: Das Ziel ist nicht, den Bewerber absolut zu verunsichern. Findet jemand nicht sofort eine Antwort, kann dir die Reaktion bereits viel über die Person erzählen und kann jemand nicht darauf antworten, welcher Superheld er denn wäre, weil er einfach kein Film-Buff ist, dann ist das auch in Ordnung. Dann hast du trotzdem etwas gelernt.

Und noch etwas: Trotz all dem Geschichten-erzählen, musst du natürlich sichergehen, dass der Kandidat die Fähigkeiten hat, die du für die Stelle suchst. Hierzu musst du natürlich eine klare Vorstellung von der Person haben, die für den Posten geeignet ist.

Der Bewerber – Derjenige, der viel zu oft versucht „perfekt“ zu sein

Einer der größten Fehler, den viele Kandidaten begehen: Sie versuchen auf Interview-Fragen „richtig“ statt ehrlich zu antworten. Aber gibt es das überhaupt – richtig und falsche Antworten? Nein. Bewerber sehen ein Vorstellungsgespräch viel zu oft als eine Art Prüfung an, die darüber entscheidet, ob man gut oder schlecht ist. Sie befürchten darüber definiert zu werden, welche Antworten sie geben und verkrampfen dadurch automatisch. Relax!

Vorstellungsgespräch führen: Sei authentisch!

Wird man abgelehnt bedeutet das lediglich, dass man nicht die richtige Besetzung für die Stelle war. In dem Fall ist es doch dann auch ok, denn findet man heraus, man arbeitet in einem Job, der nicht wirklich zu einem selbst passt, schlägt das nur aufs Gemüt.

Wonach wir doch alle streben ist Arbeitsglück und das können wir nur erzielen, haben wir die Stelle und die Kollegen gefunden, die zu uns passen.

Das Fazit – Ein Vorstellungsgespräch führen

Die Person, die mit dem Führen von Interviews beauftragt ist, sollte ein Portion Neugier mitbringen und die Fähigkeit Menschen zu zuhören, mitbringen. Nur dann ist sie in der Lage eine authentisches Situation herzustellen, in der sich der Bewerber entspannen kann.

Versuche die Standard-Fragen zu vermeiden und vielmehr den Geschichten auf den Grund zu kommen, die deinen Kandidaten wirklich definieren. Du wirst überrascht sein, wie viel du erfährst, wenn du die Fragen stellst, die am wenigsten erwartet werden.

Was sind die interessantesten Fragen, die dir selbst in einem Interview gestellt wurden? Welche Taktik hast du, um deine Bewerber wirklich kennenzulernen?

Dein Saleh Amiralai

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